
Unser aktuelles Projekt
- Lilly tritt in große Pfotenspuren - Wenn ein Assistenzhund mehr als Hilfe bedeutet!
Hallo, mein Name ist Klara – und vielleicht erinnern sich einige von euch noch an mich. Im Jahr 2016 durfte ich mich schon einmal mit einem großen Anliegen an euch wenden: Damals ging es um die Ausbildung meiner Assistenzhündin Ylvi. Durch eure großzügige Unterstützung konnte Ylvi an meiner Seite treten – und mein Leben hat sich seither grundlegend verändert.
Dank Ylvi konnte ich wieder ein Stück Freiheit und Selbstständigkeit zurückgewinnen. Ich habe mich wieder nach draußen getraut, konnte alleine einkaufen gehen und sogar für mehrere Jahre ehrenamtlich arbeiten. Besonders stolz bin ich auf meine Mitarbeit beim Aufbau einer Therapiebegleithundestaffel für das Rote Kreuz in Innsbruck. In all dieser Zeit war Ylvi nicht nur meine Helferin, sondern auch meine ständige Begleiterin, meine Sicherheit, mein Trost und meine Stärke.
Ich leide an einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Diese entstand durch langanhaltende traumatische Erlebnisse in meiner Kindheit und äußert sich in heftigen Dissoziationen, Krampfanfällen und manchmal auch in einem Zustand völliger Erstarrung – einem sogenannten Stupor. Ylvi war in der Lage, mir diese Zustände frühzeitig anzuzeigen. So konnte ich rechtzeitig gegensteuern – mit speziellen Techniken und Strategien, die ich über die Jahre gelernt habe. Dank ihr sind meine Krampfanfälle seltener geworden, und auch die Dissoziationen konnte ich besser abfangen.
Doch die Zeit lässt sich nicht aufhalten. Ylvi ist inzwischen 11 Jahre alt – ein stolzes Alter für eine Labradorhündin. Man merkt, dass ihre Kräfte langsam schwinden, und ich habe ihre Aufgaben daher bereits deutlich reduziert. Ich achte darauf, dass sie so viel Ruhe wie möglich bekommt, damit sie neue Kraft schöpfen kann. Sie hat ihr Herz in jeden einzelnen Tag ihres Dienstes gelegt – jetzt ist es an der Zeit, dass sie ihren wohlverdienten Ruhestand mit Gemütlichkeit und in Geborgenheit genießen darf
Ich habe in den letzten Monaten versucht, auch ohne Assistenzhund zurechtzukommen – aber leider wurden meine Symptome wieder deutlich stärker. Dissoziationen treten häufiger auf, Krampfanfälle nehmen zu. Ich habe erkannt: Ich brauche wieder einen Assistenzhund, um mein Leben sicher und einigermaßen selbstbestimmt führen zu können. Und Ylvi soll sich nun ganz aufs Altwerden konzentrieren dürfen.
Vor einigen Wochen durfte ich Lilly kennenlernen – oder wie sie offiziell heißt: Liliane Susewind. Lilly ist zwei Jahre alt, neugierig, liebevoll und verschmust. Sie wird derzeit vom Animal Training Center zur Assistenzhündin ausgebildet – genau für meine Bedürfnisse. Schon bei unserem ersten Treffen hat sie sich mit ihrem ganzen Körper an mich gedrückt. Sie hat sofort eine Verbindung zu mir aufgebaut. Es war ein besonderer Moment.
Lilly lernt aktuell, wie sie mir bei Dissoziationen, Stupor und Krampfanfällen helfen kann. Sie wird mich, ähnlich wie Ylvi, rechtzeitig warnen, wenn ein solcher Zustand bevorsteht. Außerdem wird siedrauf trainiert, mir meine Medikamententasche zu bringen – denn leider vergesse ich oft, meine Medikamente einzunehmen, was zu massiven Nebenwirkungen führen kann: Kreislaufprobleme, Übelkeit, Schwindel bis hin zu Kollapszuständen.
Zusätzlich soll Lilly mir auch im Alltag helfen, etwa durch das Aufheben von heruntergefallenen Gegenständen, das Reichen der Leine oder sogar beim Ausziehen der Socken – eine Aufgabe, die ich mit Ylvi einst aus Spaß trainiert habe. Damals zog sie die Socken mit viel Engagement, aber so kräftig, dass sie dabei manchmal Löcher verursachte.
Die Ausbildung von Lilly ist bereits weit fortgeschritten – in wenigen Monaten könnte sie bereit sein, ganz bei mir einzuziehen. Doch diese hochspezialisierte Ausbildung ist teuer. Ein fertig ausgebildeter Assistenzhund kostet inzwischen rund 35.000 Euro. Hinzu kommen Fahrt- und Übernachtungskosten für die Schulungstage, an denen ich mit Lilly gemeinsam trainiere, sowie Besuche der Trainer bei mir zuhause. Auch der Versand spezieller Speichelproben per Expressdienst ist notwendig, um Lilly auf meinen individuellen Geruch zu konditionieren – ein entscheidender Bestandteil ihres Trainings.
Ich weiß, was ein Assistenzhund bewirken kann. Ich habe es erlebt – durch Ylvi. Deshalb bitte ich euch heute erneut um Unterstützung. Helft mir, Lilly als würdige Nachfolgerin auszubilden. Damit ich wieder sicher durch den Alltag gehen kann – mit einem Begleiter an meiner Seite, der mich versteht, ohne dass ich ein Wort sagen muss.
Von Herzen danke für jede Hilfe!
eure Klara – mit Ylvi und Azubi Lilly –







